Es war einmal ein kleines Mädchen namens Ella, das in einem friedlichen Dorf lebte, umgeben von sanften grünen Hügeln und klarem blauen Himmel. Ella war sechs Jahre alt, hatte goldenes Haar, das im Sonnenlicht zu leuchten schien, und leuchtende, neugierige Augen, die wie Sterne funkelten. Sie war im ganzen Dorf für ihr gutes Herz und ihren abenteuerlustigen Geist bekannt. Ella liebte es, Geschichten über Magie und Feen zu hören, und sie träumte oft davon, ihr eigenes magisches Abenteuer zu erleben.
Ellas Lieblingsgeschichte handelte vom Wünschstern, einem magischen Stern, der jedem, der ihn fand, einen Wunsch gewähren sollte. Ihre Großmutter pflegte ihr zu sagen „Der Wünschstern offenbart sich nur denjenigen, die rein im Herzen sind und mutig genug, seinem Licht zu folgen." Ella starrte oft in den Nachthimmel und fragte sich, ob der Wünschstern real sei und ob er jemals sie wählen würde.
Eines ruhigen Abends, als die Sonne hinter dem Horizont verschwand und die Sterne zu funkeln begannen, saß Ella an ihrem Schlafzimmerfenster. Sie hielt ihren Lieblingsstoffeinhorn, Sparkle, fest in den Armen und blickte zum Himmel. Plötzlich sah sie einen Stern, wie sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Er war größer, heller und hatte ein sanftes goldenes Leuchten, das sanft pulsierte. Während Ella ehrfürchtig starrte, begann der Stern sich zu bewegen. Er zog über den Himmel und hinterließ eine Spur aus goldenem Licht.
Ellas Herz raste vor Aufregung. „Könnte das der Wünschstern sein?" flüsterte sie sich selbst zu.
Gerade als sie rennen und ihren Eltern erzählen wollte, hörte sie eine sanfte, melodische Stimme. „Ella", rief die Stimme. „Ella, folge dem Licht."
Ella sah sich in ihrem Zimmer um, aber niemand war da. Die Stimme schien vom Stern selbst zu kommen. Sie wandte sich wieder dem Fenster zu und sah die goldene Spur, die zum Wald am Rande des Dorfes führte. Tief durchatmend nahm Ella Sparkle in die Hand, zog ihre Schuhe an und schlüpfte leise aus dem Haus.
Die Nacht war ruhig, und die Luft war kühl und frisch. Die goldene Spur schimmerte im Mondlicht und führte Ella in den Wald. Als sie den Wald betrat, fühlte sie eine Mischung aus Aufregung und Nervosität. Die Bäume waren hoch und warfen lange Schatten, aber das goldene Licht machte den Weg klar und einladend.
Zu ihrer Überraschung flatterte eine winzige, leuchtende Gestalt von den Bäumen herunter. Es war eine Fee, nicht größer als ein Vogel, mit zarten Flügeln, die wie Diamanten funkelten, und einem Kleid aus Blütenblättern. Die Fee hatte ein freundliches Gesicht und Augen, die mit Wärme funkelten.
Ellas Augen weiteten sich vor Staunen. „Der Wünschstern ist echt?"
Lyra nickte. „In der Tat. Der Wünschstern hat dich gewählt, Ella. Aber seine Magie schwindet. Jemand hat sein Herz gestohlen, die Quelle seiner Kraft. Ohne es kann der Stern keine Wünsche erfüllen, und sein Licht wird für immer verschwinden."
Ella verspürte einen Schmerz der Traurigkeit. „Das ist schrecklich! Können wir das Herz zurückbekommen?"
Lyra lächelte sanft. „Deshalb hat der Stern dich gewählt. Deine Freundlichkeit und dein Mut machen dich zur perfekten Person, um zu helfen. Das Herz ist in der Kristallhöhle versteckt, weit jenseits dieses Waldes. Es wird eine herausfordernde Reise, aber ich werde dich führen."
Lyra's Flügel funkelten, als sie vorausflog, um den Weg zu weisen. Die goldene Spur führte tiefer in den Wald, und Ella folgte dicht hinterher. Auf dem Weg stießen sie auf ihre erste Herausforderung einen sprudelnden Bach, der zu breit war, um ihn zu überspringen.
Lyra zeigte auf eine Froschfamilie, die auf den Steinen nahe dem Wasser saß. „Frag sie um Hilfe", sagte sie. „Magie antwortet oft auf Freundlichkeit."
Ella hockte sich nieder und sprach sanft zu den Fröschen. „Hallo, könntet ihr uns helfen, den Bach zu überqueren? Wir sind auf einer wichtigen Reise, um den Wünschstern zu retten."
Der größte Frosch, mit einem glänzenden grünen Mantel, betrachtete Ella einen Moment lang, bevor er nickte. „Steigt auf unseren Rücken. Wir tragen euch hinüber."
Ella und Lyra dankten den Fröschen, und mit ihrer Hilfe schafften sie es sicher auf die andere Seite. „Freundlichkeit öffnet viele Türen", sagte Lyra mit einem Lächeln, während sie ihren Weg fortsetzten.
Der Wald wurde dunkler, je weiter sie reisten, und bald erreichten sie ein dichtes Gestrüpp aus dornigen Büschen, das ihren Weg blockierte. „Was machen wir jetzt?" wunderte sich Ella.
Lyra zeigte auf einen kleinen Vogel, der auf einem nahegelegenen Baum saß. „Vielleicht kann unser gefiederter Freund helfen."
Ella ging zu dem Vogel und sagte „Entschuldige, wir versuchen den Wünschstern zu retten, aber diese Dornen stehen uns im Weg. Kannst du uns helfen?"
Der Vogel zwitscherte fröhlich und flog zu den Büschen. Mit seinem scharfen Schnabel begann er, die Dornen abzupicken und einen schmalen Pfad für Ella und Lyra zu schaffen. „Vielen Dank!" sagte Ella, ihr Herz voller Dankbarkeit.
Schließlich, nach dem, was sich wie Stunden des Gehens anfühlte, erreichten sie den Eingang zur Kristallhöhle. Der Eingang der Höhle funkelte mit blauen und weißen Kristallen, und ein sanftes Summen schien die Luft zu erfüllen. Doch vor der Höhle stand eine schattenhafte Gestalt mit leuchtend roten Augen. Es war der Schattenwächter, eine Kreatur, die das Herz des Wünschsterns bewachte.
Ella atmete tief durch und trat vor. „Ich bin Ella, und ich bin gekommen, um das Herz des Wünschsterns zurückzuholen. Es gehört nicht dir."
Der Schattenwächter beugte sich über sie, seine Präsenz war einschüchternd. „Warum sollte ich es dir geben? Die Macht des Herzens gehört jetzt mir."
Der Schattenwächter zögerte. Für einen Moment weicherten seine leuchtend roten Augen. „Glaubst du wirklich, das Herz sollte geteilt werden?"
Der Schattenwächter trat langsam zur Seite und offenbarte eine leuchtende Kugel, die auf einem Podest in der Höhle ruhte. Ella hob vorsichtig das Herz auf, dessen warmes Licht sie mit einem Gefühl von Frieden und Glück erfüllte.
Ella und Lyra eilten zurück in den Wald und folgten der goldenen Spur, bis sie eine Lichtung erreichten. Der Wünschstern schwebte am Himmel, sein Licht schwach, aber immer noch leuchtend. Ella hielt das Herz hoch, und als sie es tat, schwebte es in den Himmel und verschmolz mit dem Stern. Sofort wurde das Licht des Wünschsterns heller und erleuchtete den gesamten Wald mit einem goldenen Glanz. Die Sterne darüber funkelten fröhlich, und die Luft war erfüllt von einer magischen Melodie.
Ella lächelte, ihr Herz voller Freude. „Ich hätte es nicht ohne deine Hilfe, Lyra, geschafft."
Der Wünschstern funkelte hell, und eine sanfte Stimme hallte durch die Lichtung. „Danke, Ella. Du hast uns alle an die Kraft von Freundlichkeit und Mut erinnert. Für deine Selbstlosigkeit gewähre ich dir einen Wunsch."
Ella dachte einen Moment lang nach und sagte dann „Ich wünsche mir, dass jeder auf der Welt immer Hoffnung und Glück hat."
Der Wünschstern leuchtete noch heller, und Ella fühlte ein warmes Leuchten in ihrem Herzen. Lyra berührte sanft ihre Hand. „Es ist Zeit, nach Hause zurückzukehren, Ella. Aber denke daran, die Magie des Wünschsterns wird immer bei dir sein."
In einem Augenblick war Ella zurück in ihrem Schlafzimmer, ihr Stoffeinhorn Sparkle noch in ihren Armen. Sie schaute aus dem Fenster und sah den Wünschstern hell am Himmel leuchten. Ella lächelte, wissend, dass sie Teil von etwas wahrhaft Magischem gewesen war.
Von diesem Tag an verbreitete Ella weiterhin Freundlichkeit und Hoffnung, wo immer sie hinging und wusste, dass selbst die kleinsten Taten des Guten die Welt heller machen konnten.
Das Ende.