Es war einmal ein kleines Dorf, das zwischen sanften Hügeln und einem glitzernden See lag, in dem ein kleines Mädchen namens Stella lebte. Stella war sechs Jahre alt und hatte die lebhafteste Fantasie, die man je gesehen hatte. Sie liebte es, Gutenachtgeschichten zuzuhören und träumte oft von magischen Abenteuern. Der schönste Teil des Tages war, wenn ihre Mama sie ins Bett brachte, ihr einen Gute Nacht Kuss gab und flüsterte „Schöne Träume, mein kleiner Stern."
Stellas Zimmer war mit leuchtenden Sternen an der Decke dekoriert, einer sanften, mondförmigen Lampe auf ihrem Nachttisch und ihrem Lieblingsstoffbären, Mr. Cuddle, der immer an ihrer Seite war. Jede Nacht fragte sie sich über die Sterne am Himmel. „Werden sie jemals müde?" fragte sie ihre Mama eines Abends. Ihre Mama lächelte und sagte „Die Sterne scheinen, um unsere Träume zu erleuchten. Sie ruhen sich nie wirklich aus, aber vielleicht, nur vielleicht, wirst du eines Tages herausfinden, warum."
In dieser Nacht konnte Stella nicht schlafen. Die Sterne außerhalb ihres Fensters schienen heller zu funkeln als gewöhnlich, als würden sie sie rufen. Sie umarmte Mr. Cuddle fest und flüsterte „Ich wünschte, ich könnte mit den Sternen sprechen. Ich würde ihnen sagen, wie dankbar ich für ihr Licht bin."
Als wäre es durch Magie geschehen, füllte ein sanftes, glühendes Licht ihr Zimmer. Stella setzte sich auf, ihre Augen weit vor Staunen. Vor ihr stand eine winzige Figur, ein Stern, aber nicht irgendein Stern. Es war ein lebendiger, schimmernder Stern mit kleinen Armen, Beinen und einem leuchtenden Lächeln. „Hallo, Stella," sagte der Stern mit sanfter Stimme. „Mein Name ist Lumina. Ich habe deinen Wunsch gehört."
Stella schnappte erschrocken nach Luft. „Du kannst sprechen? Bist du wirklich ein Stern?"
Lumina kicherte, ihr Licht flackerte wie eine Kerze. „Ja, ich bin ein Stern, und ich brauche deine Hilfe. Siehst du, wir Sterne fühlen uns heute Nacht sehr müde und können nicht so hell leuchten, wie wir sollten. Wenn wir nicht leuchten, könnten die Träume aller Kinder auf der Welt verblassen."
Stellas Herz machte einen Sprung. „Das klingt schrecklich! Aber wie kann ich helfen?"
Stella sah zu Mr. Cuddle, der zustimmend zu nicken schien. „Okay, ich mache es! Lass uns den Traumstaub finden."
Lumina lächelte strahlend und streckte ihre leuchtende Hand aus. „Halte dich an mir fest, und wir reisen gemeinsam zu den Himmelinseln."
Stella nahm Luminas Hand, und im nächsten Moment schwebten sie durch den Nachthimmel. Das Dorf unter ihnen wurde immer kleiner, bis es wie ein winziger Lichtcluster aussah. Die Sterne über ihnen schienen so nah, dass Stella dachte, sie könnte sie berühren. Die Luft war kühl und roch leicht nach Lavendel, als ob die Nacht sie beruhigte.
Bald erreichten sie die Traumhaften Himmelinseln, ein magisches Reich voller schwebender Inseln aus Wolken. Jede Insel glitzerte in sanften Pastellfarben Rosa, Blau und Gold. Die Sterne, die dort lebten, funkelten schwach, ihr Licht war schwächer als gewöhnlich. Sie winkten schwach zu Stella und Lumina, während sie vorbeiglitten.
Die erste Insel, die sie landeten, wurde die Insel der Wiegenlieder genannt. Die Luft war erfüllt von sanften Melodien, als spielten hundert Spieluhren zugleich. In der Mitte der Insel stand ein Baum mit silbernen Blättern, und von seinen Zweigen hingen winzige, leuchtende Beutel mit Traumstaub.
Stella dachte einen Moment nach. Sie erinnerte sich an das Wiegenlied, das ihre Mama ihr immer vor dem Schlafengehen sang. Sie schloss die Augen und begann leise zu singen
Wie ich mich frage, was du bist.
Hoch oben über der Welt so hoch,
Wie ein Diamant am Himmel."
Während sie sang, begannen die silbernen Blätter des Baumes zu schimmern, und einer der leuchtenden Beutel schwebte in ihre Hände. „Du hast es geschafft!" jubelte Lumina. Stella lächelte, stolz auf sich selbst.
Sie verließen die Insel der Wiegenlieder und reisten zur zweiten Insel, der Insel der Träume. Diese Insel war voller schwebender Blasen, jede enthielt eine winzige, farbenfrohe Szene ein Kind, das auf einem Einhorn ritt, ein anderes, das mit Schmetterlingen flog, und ein weiteres, das einen mit Süßigkeiten gefüllten Wald erkundete.
Stella betrachtete all die Blasen und sah eine, die ihr das Herz erwärmte. Darin war der Traum eines kleinen Mädchens, das mit ihrer Familie auf einer sonnigen Wiese spielte, lachte und glücklich war. Stella berührte die Blase sanft und sagte „Ich verspreche, diesen Traum zu beschützen, damit er nie verblasst."
Die Blase leuchtete hell, und ein weiterer Beutel mit Traumstaub erschien in ihren Händen. Lumina strahlte vor Freude. „Du bist erstaunlich, Stella!"
Schließlich erreichten sie die dritte Insel, die Insel der Schatten. Diese Insel war dunkler und stiller als die anderen, und Stella fühlte sich ein wenig nervös. „Warum ist es hier so dunkel?" fragte sie.
Stella holte tief Luft und trat vor. Plötzlich erschien eine schattenhafte Gestalt, groß und drohend. Sie war nicht gruselig wie ein Monster, erinnerte Stella aber an die Zeiten, in denen sie sich einsam oder unsicher fühlte. Sie fühlte einen Kloß in ihrer Kehle, erinnerte sich jedoch an die Worte ihrer Mama „Du bist nie wirklich allein die Liebe in deinem Herzen wird dich immer leiten."
Die schattenhafte Gestalt löste sich in einen sanften Nebel auf, und der letzte Beutel mit Traumstaub erschien in ihren Händen. Lumina klatschte in ihre kleinen Hände. „Du hast es geschafft, Stella! Du hast allen Traumstaub gesammelt!"
Sie kehrten zum Zentrum der Himmelinseln zurück, wo sich die anderen Sterne um sie versammelten. Lumina nahm die Beutel mit Traumstaub und streute sie in den Himmel. Die Sterne wurden sofort heller, ihr Licht funkelte wie Diamanten. Die Sterne jubelten und funkelten im Einklang und erzeugten eine wunderschöne Symphonie aus Licht und Klang.
Stella fühlte ihr Herz vor Glück anschwellen. „Ich bin so froh, dass ich helfen konnte."
Lumina berührte Stellas Hand und sagte „Es ist Zeit, dass du jetzt zurückgehst. Aber denk daran, die Sterne werden immer über dich wachen, und du wirst immer ein Held in den Himmelinseln sein."
Im Handumdrehen war Stella wieder in ihrem Bett, das Mondlicht strömte durch ihr Fenster. Sie sah zu Mr. Cuddle und lächelte. „Was für ein Abenteuer wir hatten," flüsterte sie. Die leuchtenden Sterne an ihrer Decke schienen heller als je zuvor zu funkeln, als würden sie ihr danken.
Als Stella ihre Augen schloss, spürte sie ein warmes, magisches Gefühl in ihrem Herzen. Sie driftete in den Schlaf und träumte von schwebenden Inseln, funkelnden Sternen und der magischen Nacht, die sie nie vergessen würde.
Das Ende.